Vorbereitung
Die frisch geschlagene Pappel ist triefnass und entsprechend schwer. ich säge einen interessanten Stammabschnitt von ca. 32 cm heraus. Der Stammdurchmesser ist hier ca. 28 cm.
Die Oberseite wird auf die Planscheibe geschraubt, sodass ich den Boden drehen kann.
Die fertige Unterseite wird nun aufgespannt, die Oberseite plan gedreht und mit einem 80 mm Forstnerbohrer vorgebohrt.
Die Aschekapsel hat eine Abmessung von 23×17 cm. Der Deckel soll innen liegen. Die Bohrung muss also ca. 26 cm tief sein.
So vorbereitet, kann ich den Stamm aushöhlen. Das Problem dabei: Das Werkstück ist extrem unwuchtig und schwer, sodass ich nur mit geringer Drehzahl arbeiten kann. Hinzu kommt, dass Pappelholz sehr langfaserig ist und sich daher nicht gut drechseln lässt.
Aushöhlen
Die ersten 10-15 cm sind einfach. Je tiefer auszuhöhlen ist, umso schwieriger ist das Werkzeug zu kontrollieren.
Deshalb verwende ich eine gebogene Messerauflage, die ich bis 20 cm im Hohlraum platzieren kann. So kann ich leicht 26 cm tief drechseln.
Deckel
Zur Aufnahme des Deckels wird ein Falz angedreht, der den Deckel aufnimmt. Am Ende schließt der Deckel mit der Oberkante ab.
Das Holz wird stark schwinden. dabei entstehen Risse. Wird die Urne gleich verwendet, kann ich den Deckel gleich passgenau drehen.
Wird die Urne z.B. nach einem oder mehreren Jahren verwendet, werden die Schwundrisse mit einem Gemisch von Leim und Sägespänen verschlossen und mit Holzkitt überarbeitet. Diese Lösung ist mir sympathischer, als die allgemein übliche Verwendung von Epoxydharz.
Der Deckel wird erst gedrechselt, wenn die Urne durchgetrocknet ist. Das Holz dazu muss dann natürlich ebenfalls trocken sein.
Bei passgenauem Deckel braucht dieser einen Knauf, um die Urne zu öffnen.
Auf ein Finish können wir bei Natururnen verzichten. Natur pur.